Projektmanagement
Kommentare 2

Partnering

partneringIn den letzten Monaten hatte ich das Vergnügen, zwei Studierende an der FH Joanneum bei Ihren Abschlussarbeiten begleiten zu dürfen. Beide Studierende hatten sich für ihre Arbeiten ein Thema aus dem Bereich Partnering bei Bauprojekten selbst gewählt. Der eine beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit primär mit Konfliktlösungsansätzen als fixer Bestandteil des Partnering. Der andere hatte sich in seiner Diplomarbeit auf die faire Vertragsgestaltung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer fokussiert.
Aber was sind die Erfolgsfaktoren für das Partnering bei Bauprojekten? Eine Frage, die man bei der aktuell zunehmenden Beliebtheit von Partnering in der Bauwirtschaft unbedingt beantworten sollte. Hier drei Gedanken dazu:

  • Erfolgsfaktor 1: offene Kommunikation
    Ein offener und partnerschaftlicher Kommunikationsstil ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg von Partnering. Dies führt zum einen zu einer Steigerung der Effizienz bei der gegenseitigen Information und in weiterer Folge zu einer Verkürzung von Entscheidungszeiträumen. Zum anderen bringt der offene Diskussionsprozess eine Reduktion des Konfliktpotentials bzw. erhöht die eigene Konfliktlösungseffektivität der Partner.
  • Erfolgsfaktor 2: gemeinsame Zielausrichtung
    Die gemeinsame Zielausrichtung im partnerschaftlichen Dialog ist für das Partnerning essentiell. Denn sobald sich ein Partner auf seine eigenen Ziele fokussiert, ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit eigentlich keine mehr. Bei der gemeinsamen Zielausrichtung müssen die Partner zu einer gemeinsamen Unternehmenskultur samt gemeinsamer Strategie in der Lage sein. Denn alle Partner müssen nach vorher vereinbartem Ausmaß Ressourcen (Personal, Finanzmittel, etc.) zur Zielerreichung stellen.
  • Erfolgsfaktor 3: gegenseitiges Vertrauen
    Sind sowohl offene Kommunikation samt dem uneingeschränkten Informationsaustausch zwischen den Partnern und die gemeinsame Zielausrichtung in der Projektabwicklung selbstverständlich (geworden), dann ist die logische Konsequenz aus diesen beiden Erfolgsfaktoren das gegenseitige Vertrauen. Die Zusammenarbeit im partnerschaftlichen Vertrauen ist die höchste Form des Partnering und ein Zustand der bestmöglichen Effektivität bei der gemeinsamen Projektbearbeitung.

Bildnachweis: Das Artikelbild “Stone-Age Valentine“ wurde von Kaptain Kobold auf Flickr unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-SA 2.0) veröffentlicht.

2 Kommentare

  1. Stefan Kröll sagt

    ..obwohl die Ansätze alternativer Projektabwicklungen sehr viel postives Potential bieten, werden sich diese in Österreich wohl eher nicht durchsetzen können, jedenfalls nicht solange, bis ein umdenken aller Beteiligten stattfindet und die Faktoren „Gier“ und „Neid“ in den Hintergrund rücken. Von den 3 angeführten Erfolgsfaktoren sind wir in Österreich meiner Meinung nach weit entfernt! Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

    • … das ist leider richtig. Es gibt zwar einige wenige bessere Beispiele, aber gelebte Praxis ist das (noch) nicht. Und auch der partnerschaftliche Ansatz in der Ö-Norm B 2118 ist eigentlich nur eine Umschreibung der Behandlung von Mehr-/Minderkostenforderungen und kein echtes Partnering. Ich bin aber nach wie vor optimistisch, dass wir auch hierzulande echtes Partnering schaffen können, wenn wir uns im ersten Schritt mal auf die ersten beiden Faktoren konzentrieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.