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Apptipp: Evernote – oder wie man sich alles merkt

evernoteDer Elefant ist unter anderem ein Symbol für ein besonderes Gedächtnis. Eines, dem nachgesagt wird, dass es sich alles merkt. Dabei hat doch auch das menschliche Gehirn unfassbare Kapazitäten. Diese Kapazitäten können wir für viele verschiedene Tätigkeit bewusst oder unbewusst nutzen. Zum Lernen, Memorieren oder für kreative Prozesse. Aber wir merken uns eben auch nicht alles. Immer wieder fällt uns im wahrsten Sinne des Wortes etwas aus dem Speicher. Zum Glück gibt es dagegen Hilfsmittel. Verschiedene methodische Ansätze und auch Software unterstützen uns dabei. In diesem Artikel stelle ich eine dafür bestens geeignete und mittlerweile sehr bekannte Software vor: Evernote

Längstens seit der Erfindung der Smartphones gibt es jede Menge mehr oder weniger nützlicher Apps, die uns dabei behilflich sein wollen, die Dinge (besser) zu merken und auch (effizienter) zu erledigen.
In einem anderen Artikel hier im Blog habe ich geschrieben, dass ich sie (fast) alle kenne und auch ausprobiert habe. Ich gebe ja gerne zu, dass mir das Testen solcher Apps auch einigen Spass gemacht hat. Ziel war es immer, damit herauszufinden, ob eine App eine positive(re) Auswirkung auf meine Produktivität hat (als eine andere). Aber was ich herausgefunden habe, ist dass alle diese Apps den selben Fehler haben: sie sind bloß digitale ToDo-Listen in unterschiedlichsten Ausprägungen und mir war das immer irgendwie zu wenig. Deshalb ist seit mittlerweile gut sechs Jahren stets Evernote als digitales Notizbuch bei mit täglich im Einsatz. Zum einen, um diverse Refernezmaterialen (z.B. Rechercherergebnisse für die Vorbereitung meiner Lehrveranstaltungen) abzuspeichern, zu beschlagworten und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzufinden. Zum anderen für Mitschriften bei Projektbesprechungen, zur Vorbereitung von Reisen, Gesprächen, Lehrveranstaltungen und umfangreicheren Aufgaben samt zugehöriger Unterlagen. An eine Evernote-Notiz lassen sich nämlich ganz bequem verschiedenste Dateien anhängen. Die eigentlichen Aufgaben in der digitalen ToDo-Liste (bei mir ist dafür ToDoist im Einsatz) hat dann stets auch einen oder mehrere Links zu diversen zugehörigen Evernote-Notizen.
Evernote ist also im Sinne von David Allen’s GTD-Ansatz mein trusted system für die Ablage aller Notizen, Ideen und Referenzmaterialien.

Dabei basiert mein Produktivitäts-Workflow nicht ausschließlich auf GTD. GTD ist zwar das Herzstück davon, aber es ist eher eine Mischung aus GTD, Agile Results und ein kleines Bisserl Pomodoro.
An GTD gefällt mir der umfassende, methodische Ansatz und der darauf abgestimmte Prozess (Erfassen – Durcharbeiten – Organisieren – Erledigen – Durchsicht/Kontrolle). Ich halte mich aber nicht sklavisch daran. Agile Results bringt die dafür notwendige Flexibilität und ein Grundgerüst zur Formulierung und Erreichung von Zielen bzw. Ergebnissen. Die Pomodoro-Technik bedeutet für mich timeboxing und in diesem Kontext eine Metohde für die tägliche Zeitplanung.
Schließlich geht es mir bei Produktivität nicht darum, noch mehr Aufgaben in noch weniger Zeit zu erledigen – also nicht darum, wie viel ich erledigen kann – sondern es dreht sich dabei um Effektivität – also darum, was ich erreichen kann und wie. Und dabei ist Evernote eine große Hilfe. Denn der digitale Elefant hat wesentlich mehr drauf, als nur Notizen zu verwalten.

ev-screenshotEvernote bietet den Vorteil, dass man alle Notizen und Referenzmaterialien sortiert in digitalen Notizbüchern und beschlagwortet an einem zentralen Ort abspeichern kann. Mit einem Plugin für alle gängigen Webbrowser, dem Evernote-Webclipper können ganz bequem auf Knopfdruck Ergebnisse aus Internetrecherchen in Evernote abgelegt werden.

ev-webclipperDie mobilen Apps für Smartphones bieten zudem die Möglichkeit, über die Kamerafunktion Fotos in Notizen zu integrieren oder gar Scans von Dokumenten als PDF-Dateien zu erstellen und abzulegen. Seit ein paar Jahren verfügt Evernote auch über eine Erinnerungsfunktion. Mit dieser Erinnerungsfunktion kann man sich an einzelne Notizen zu einem bestimmten Zeitpunkt erinnern lassen. In Kombination mit einer geeigneten Struktur an Notizbüchern und Schlagworten (Tags) entsteht in Evernote zusammen mit den vielfältigen Such- und Filtermöglichkeiten ein sehr felxibel skalierbares Produktivitätssystem. Und das kann auch im Team genutzt werden.

Wie ein solches Produktivitätssystem aussehen und funktionieren kann, wie man es mit anderen Apps wie zum Beispiel ToDoist oder IFTTT kombiniert bzw. auch automatisiert und mit welchen sonstigen Tipps und Tricks man den Einsatz von Evernote optimieren und an die persönliche Arbeitesweise anpassen kann, werden ich in einer eigenen Artikelserie in den nächsten Monaten hier im Blog beschreiben.

9 Kommentare

  1. […] Evernote ist eine geniale App und hat viele Vorteile. Wenn’s in Richtung Aufgabenmanagement geht, dann darf man von Evernote jedoch nicht allzuviel erwarten. Aber das ist auch nicht weiter tragisch, denn zum einen ist das Aufgabenmanagement nicht der Sinn und Zweck von Evernote und zum anderen gibt’s ausgezeichnete Tools und Apps, die Evernote in dieser Sache sprichwörtlich unter die Arme greifen. Eine davon ist ToDoist. Die App habe ich hier im Blog schon vor einiger Zeit vorgestellt. Verbindet man Evernote und ToDoist, dann entseht ein richtiges Power-Duo für das Produktivitäts- und Aufgabenmanagement.  […]

  2. […] „Evernote ist also im Sinne von David Allen’s GTD-Ansatz mein trusted system für die Ablage aller Notizen, Ideen und Referenzmaterialien“, schreibt Thomas Mathoi in seinem „Blognachtrag„. […]

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