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Gedanken zum Jahresrückblick von Bill Gates

OK, „Reasons for optimism after a difficult year“ ist ein langer Artikel, den Bill Gates als Rückblick auf 2021 geschrieben hat. Und man muss ja nicht mit allem einverstanden sein, was Bill Gates macht und schreibt. Aber dieser Artikel liest sich durchaus gut und vor allem positiv! Vielleicht ein wenig zu (zweck)optimistisch?

Gates greift darin nicht nur die aktuelle COVID-Pandemie auf, die uns nach fast zwei Jahren immer noch mehr auf Trab hält, als uns lieb ist. Nein, er meint sogar, dass für 2022 ein Ende derselben in Sicht sei. Vielleicht ist das Wort „Ende“ etwas zu stark in diesem Zusammenhang, aber Besserung ist jedenfalls erkennbar, je weiter die Entwicklungen von Behandlungsmethoden und Impfstoffen voranschreiten. Auch wenn diese Aussicht derzeit durch die neue Omikron-Variante getrübt wird.

Einen Schwerpunkt widmet Bill Gates in seinem Jahresrückblick der Digitalisierung. Dass die Pandemie in den letzten beiden Jahren einen wahren Digitalisierungsschub bewirkt hat, ist unbestritten. Ebenso, dass dadurch die Entwicklungen digitaler Angebote um mehrere Jahre beschleunigt wurden. Jetzt ist es aber an der Zeit, entsprechend angepasste, vielleicht sogar neue Formen produktiver Arbeit, beispielsweise mit einem flexiblen Arbeitszeitmodell samt dezentraler Arbeitsleistung einzuführen und auf Schiene zu bringen. Das wird freilich nicht in allen Branchen und Wirtschaftsbereichen gleich gut funktionieren. Jedenfalls wird die Digitalisierung auch nicht vor der (Aus)Bildung halt machen. Und gerade in Europa haben wir im Bereich der (Hoch)Schulbildung dabei noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Aber durch die Weiterentwicklung der digitalen Arbeitswerkzeuge und Software werden sich jedenfalls viele passende Möglichkeiten dafür auftun. 

Was Gates über ein virtuelles Metaverse schreibt, klingt allerdings ein bisschen zu utopisch. Zunächst ist zu hoffen, dass uns die Zuckerberg’sche Version von diesem Metaverse weitgehend erspart bleiben wird. Und mit 3D-Avataren durch eine virtuelle Welt in digitale Besprechungsräume, Schulklassen und Hörsäle spazieren, erinnert eher an die Oasis aus den „Ready Player One/Two“-Büchern von Ernest Cline. Von den zwischenmenschlichen und sozialen Aspekten einmal abgesehen.

Darüber hinaus setzt sich Bill Gates in „Reasons for optimism after a difficult year“ auch mit der Fragilität unseres globalen Wirtschaftssystems auseinander, schreibt über Ursachen des abnehmenden Vertrauens, den daraus resultierenden Problemen bei der Bewältigung der großen gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen, beschäftigt sich mit der Klimadebatte und erklärt, warum er optimistisch in die Zukunft blickt – zumindest für 2022.

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