Mit Hookmark – früher auch nur als Hook bekannt – erzeugt man am Mac Links bzw. Boomarks zu Dateien, Notizen, Fotos, E-Mails, Webseiten und vielem mehr. Das Geniale daran ist, dass diese Links – ähnlich wie jene in Obsidian – nicht nur in eine Richtung funktionieren, sondern bidirektional sein können. Dadurch wird es möglich, Notizen in Obsidian mit allen möglichen Informationen aus dem gesamten Dateisystem am Mac zu verlinken und zu einem Netz zusammengehörender Informationen zu verbinden.
Hookmark ist eine jener Apps, die mittlerweile so selbstverständlich in meinen Arbeitsabläufen integriert ist, dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke. Die Tastenkürzel sind tief im Muskelgedächtnis verankert und laufen völlig automatisch ab. Denn Hookmark schließt eine Lücke, die mit dem in macOS integrierten X-Callback-URL-Schema ohne Programmierkenntnisse und selbst mit Kurzbefehlen nicht so effizient und bequem bewerkstelligt werden kann.
Funktionsweise
Die Bedienung von Hookmark ist einfach. Über eine Tastenkombination, die standardmäßig auf ⌃H – also Control+H – eingestellt ist, öffnet man das Contextual Window. Das ist die Schaltzentrale von Hookmark, wo auch die Boomarks, wie die Links in Hookmark genannt werden, erzeugt werden bzw. Backlinks eingefügt werden können. Alternativ kann man das Contextual Window auch über das Menüleistensymbol aufrufen.
Das jeweils gerade ausgewählte Objekt der im Vordergrund aktiven App wird im Contextual Window angezeigt. Dort kann über den Menübefehl Copy Link oder die Tastenkombination ⌘C ein Link zum ausgewählten Objekt, oder mit Hook to Copied Link bzw. mit der Tastenkombination ⌘V ein Backlink vom ausgewählten Objekt zu einem anderen Objekt erzeugt werden. Schön ist auch die Markdown-Unterstützung, denn mit dem Befehl Copy Markdown Link bzw. mit der Tastenkombination ⇧⌘M wird der Link im Markdownformat in die Zwischenablage kopiert.
Bookmarks bzw. Links und Backlinks lassen sich auch ohne das Contextual Window erzeugen. Dazu gibt es in den App-Einstellungen vordefinierte Tastenkombinationen, die systemweit am Mac verwendet werden können. Ein Link zu einer ausgewählten Datei lässt sich dann beispielsweise über das Tastenkürzel ⇧⌃⌘M direkt im Markdownformat in die Zwischenablage übergeben und kann von dort dann überall einfach mit ⌘V eingefügt werden.
Hookmark unterstützt bereits eine ganze Reihe von Link-fähigen Apps, die alle in dieser von Zeit zu Zeit wachsenden Liste erfasst sind.
Notizen & Dateien verhaken
Wie bereits erwähnt, ist ein weiterer Vorteil von Hookmark die Möglichkeit, dass die damit erzeugten Bookmarks über die Funktion Hook to Copied Link bzw. die Tastenkombination ⌘V in zwei oder gar mehrere Richtungen funktionieren. Es können damit zwei Objekte miteinander verhakt werden, oder ein Objekt quasi sternförmig mit mehreren anderen. Dabei ist es egal, welches der miteinander verhakten Objekte man im Contextual Window gerade aufgerufen hat. Dort werden unter der Rubrik Hooked alle mit dem ausgewählten Objekt verlinkten Objekte angezeigt.
In der kurzen Videosequenz wird gezeigt, wie man Hookmark dazu benutzt, um eine Webseite mit einer Notiz in Obsidian zu verhaken. Zunächst wird nach dem Aufrufen des Contextual Window ein Bookmark im Markdownformat von der Webseite mit der Tastenkombination ⇧⌘M erzeugt. Dieser Link wird dann in die Notiz in Obsidian eingefügt. Das ist allerdings keine notwendige Voraussetzung für das Erzeugen des Backlinks. Um den Backlink von der Notiz in Obsidian zur Webseite herzustellen, wird nun abermals das Contextual Window aufgerufen, diesmal allerdings, wenn Obsidian aktiv ist und mit der Tastenkombination ⌘V einfach das vorhin erzeugte Bookmark von der Webseite damit verhakt. Die Webseite wird dann im Contextual Window unterhalb von Hooked angezeigt. Wechselt man jetzt in das Browserfenster und ruft dort nochmals das Contextual Window mit ⌃H auf, wird hier unter Hooked der Backlink zur soeben verhakten Notiz in Obsidian angezeigt und kann natürlich dort auch angeklickt werden.
Diese Methode funktioniert nicht nur mit Webseiten, sondern man kann damit Links und Backlinks zu Ordnern, Dateien, Fotos, Textstellen in PDFs – sogenannte Deep Links – und vielem mehr erzeugen. So entstehen themenspezifische Linksammlungen, die weit über die Grenzen des Obsidian-Vaults hinausreichen und beispielsweise die Recherchearbeit oder das persönliche Wissensmanagement unterstützen.
Dauerhafte Bookmark-Sammlung
Die mit Hookmark erzeugten Bookmarks bzw. Links werden in einer Bookmark-Sammlung gespeichert. Diese Sammlung erreicht man über das Bookmark-Fenster, das sich am besten direkt über die Tastenkombination ⇧⌃H aufrufen lässt bzw. aus dem Contextual Window von Hookmark mit ⌘B.
Die Ziffern am rechten Rand neben den Bookmarks geben an, wie viele Backlinks es zum jeweiligen Bookmark gibt. Klickt man dann ein Bookmark an, dann öffnet sich das Contextual Window und zeigt unter Hooked dort auch die Backlinks zu den verhakten Objekten an.
Die mit Hookmark erzeugten Bookmarks bzw. Links funktionieren auch dann noch, wenn man die verlinkte Datei bzw. das verlinkte Objekt umbenennt oder in einen anderen Ordner verschiebt. Erst wenn das Objekt gelöscht wird, verlieren die Bookmarks bzw. Links ihren Bezug und können nicht mehr genutzt werden.
Erstaunlich ist auch, dass die Bookmarks sogar auf einem neuen Mac funktionieren, sofern man die Synchronisation über die iCloud in den Einstellungen von Hookmark aktiviert hat. Alle Bookmarks, die ich auf meinem alten Mac mit Hookmark erzeugt habe, funktionieren nämlich auch auf meinem neuen MacBook Air noch genauso gut.
Fazit
Selbstverständlich kann man Links zu allen möglichen Objekten am eigenen Mac auch über das X-Callback-URL-Schema erzeugen. Ich hatte mir dafür im letzten Jahr einen eigenen Siri-Kurzbefehl gebastelt. Allerdings haben diese Links nicht die Qualität der mit Hookmark erzeugten Bookmarks. Sie verlieren beispielsweise ihre Gültigkeit, sobald man eine verlinkte Datei in einen anderen Ordner verschiebt oder umbenennt. Und Backlinks lassen sich so auch nicht erzeugen.
Wenn man also auf eine dauerhaftere Lösung für das persönliche Wissensmanagement setzen möchte, mit der man das eigene PKM-System über den Obsidian-Vault hinaus erweitern kann, dann führt kein Weg an Hookmark vorbei. Genau zu diesem Zweck ist Hookmark die perfekte Ergänzung zu Obsidian. Die beiden Apps sind sozusagen ein unschlagbares Team.
Zur Perfektion fehlt mir allerdings noch eine visualisierte Darstellung der in eine Notiz eingefügten externen Links zu Webseiten, Dateien, Fotos, etc. direkt in der Graphen-Ansicht von Obsidian. Damit ließen sich dann auch die mit Hookmark erzeugten Links bzw. Bookmarks, die man in seinen Notizen in Obsidian eingefügt hat, auch grafisch darstellen.
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