In Obsidian ist es einfach möglich, durch Transklusion Inhalte aus einer Notiz in andere einzubetten, ohne sie zu duplizieren. Auf diese Weise lassen sich Informationen modular nutzen, und Änderungen an der ursprünglichen Quelle werden automatisch in allen eingebetteten Stellen übernommen.
Unter Transklusion versteht man in der Informatik die Fähigkeit einer Anwendung zur modularen Dokumentenverarbeitung, also die Übernahme von einem elektronischen Dokument in eines oder mehrere andere elektronische Dokumente unter Verwendung eines Hypertext-Verweises. Es ist also nicht bloß ein Verweis mittels eines Links, sondern es bedeutet, dass Inhalte direkt aus einer anderen Quelle eingebunden werden. Der eingebundene Inhalt bleibt jedoch an seinem Ursprungsort gespeichert, wird aber beim Anzeigen des Dokuments so dargestellt, als wäre er Teil davon. Die Transklusion ermöglicht es somit, Informationen über mehrere Dokumente hinweg konsistent zu halten, indem das transkludierte Dokument nur an einer Stelle aktualisiert werden muss und die Änderung automatisch überall übernommen wird.
Obsidian kann Transklusion
Auch Obsidian hat die Fähigkeit zur Transklusion. So können ganze Notizen oder auch nur bestimmte Ausschnitte davon in einer anderen Notiz eingebettet bzw. transkludiert werden. Damit steht ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verfügung, mit dem man Inhalte aus Notizen auch in anderen Dateien wiederverwenden kann. Besonders beim Schreiben von umfangreichen Projekten ist die Transklusion hilfreich, wenn man beispielsweise Texte aus mehreren Notizen an einer Stelle darstellen oder zusammenfassen möchte.
Ganze Notiz transkludieren
Um eine Datei aus dem eigenen Vault einzubetten bzw. zu transkludieren, fügt man ein Ausrufezeichen !
vor dem Paar mit eckigen Klammern für einen internen Link hinzu. Mit der Schreibweise ![[Dateiname]]
klappt das also denkbar einfach. Dabei ist der Dateiname der Name der Notiz, die eingebettet werden soll. Der Inhalt dieser Notiz wird dann automatisch angezeigt. Auf diese Weise lassen sich übrigens Dateien in jedem der unterstützten Dateiformate transkludieren, also auch Grafiken, PDF-Dateien und sogar Audiodateien.

Abschnitte oder Blöcke transkludieren
Darüber hinaus unterstützt Obsidian auch das Einbinden eines bestimmten Abschnitts unter einer Überschrift. Dazu nutzt man das Rautensymbol #
nach dem Notiztitel, also in der Schreibweise ![[Dateiname#Abschnittsüberschrift]]
. Und um einen bestimmten Textblock zu transkludieren, gibt man nach dem Dateinamen ein Dachsymbol ^
ein und wählt dann den jeweiligen Textblock aus der Liste im Kontextmenü aus. Der Textblock bekommt nach dem Auswählen einen sechsstelligen Identifikationscode, sodass ein Link in der Schreibweise ![[Dateiname#^12345a]]
entsteht. Transkludierte Blöcke werden in Obsidian dadurch kenntlich gemacht, dass an deren Ende die sechsstellige Block-ID in der Quelldatei angezeigt wird.
Fazit
Die Transklusion stellt in Obsidian ein äußerst leistungsstarkes Werkzeug für die modulare und konsistente Organisation von Informationen dar. Sie erlaubt es, Inhalte flexibel wiederzuverwenden, ohne sie zu duplizieren, und ist dadurch ein effektives Hilfsmittel für das Wissensmanagement und vernetztes Denken. Insbesondere in größeren Projekten erweist sich diese Funktion als nützlich, da Aktualisierungen an einer Stelle durch das Vernetzen von Notizen in Obsidian automatisch in allen eingebetteten Kontexten übernommen werden.
Hallo Thomas,
mit dieser Funktion bläht man optisch die Datei auf. Ohne das ! Zeichen sieht man nur den Titel und kann dann diese aufrufen.
Gruß
Ja das stimmt. Aber manchmal ist es durchaus praktisch, etwas mehr vom Inhalt einer anderen Datei anzuzeigen (z.B. einen Absatz oder einen Abschnitt unter einer Überschrift). Und dafür eigent sich die Transklusion recht gut.