Links zu Dateien auf dem Rechner sind mitunter recht praktisch. Man vermeidet damit redundante Mehrfachablagen und spart nicht zuletzt auch Speicherplatz. Für diesen Zweck gibt es natürlich dedizierte Apps und sogar Plugins für Obsidian. Aber es klappt auch mit einem Kurzbefehl ganz gut.
Eigentlich nutze ich schon seit einiger Zeit das kostenpflichtige Hookmark, um damit Links zu Dateien auf der Festplatte zu erzeugen und diese dann üblicherweise im Markdown-Format in meine Notizen in Obsidian einzufügen. Hookmark nutzt dafür ein – so scheint es zumindest – eigenes X-Callback-URL-Schema. Da das X-Callback-URL-Schema unter macOS und iOS ein offener Standard ist, kann man sich damit Links zu Dateien auch selber basteln und somit aus einer beliebigen App eine konkrete Datei mit einer anderen App öffnen.
Die URL einer Datei unter macOS besteht einerseits aus dem Dateinamen und dem Pfad, unter dem diese Datei auf der Festplatte gespeichert ist. Natürlich soll die Vorgangsweise zum Erzeugen eines Links möglichst simpel und intuitiv sein. Daher wäre das manuelle Auslesen des Dateipfads und Erstellen des Links viel zu umständlich. Es ist wesentlich bequemer, einfach eine Datei im Finder anzuklicken und dann per Tastenkombination den Link zur Datei im Markdown-Format in die Zwischenablage kopieren zu lassen, um diesen dann in einer Notiz in Obsidian einfügen zu können. Genau diesen Workflow übernimmt der nachstehend beschriebene Kurzbefehl:
Der Kurzbefehl im Detail
Im ersten Schritt wird die im Finder gerade ausgewählte Datei abgerufen. Anschließend werden von dieser Datei der Dateipfad, der Dateiname und der Dateisuffix ausgelesen. Dies erfolgt jeweils über die Kurzbefehlfunktion Details von Dateien abrufen.

Leerzeichen in solchen URLs für Dateilinks führen zu Problemen bzw. machendiese unbrauchbar. Und weil Dateipfade und Dateinamen eben auch Leerzeichen beinhalten können, müssen diese noch durch das URL-fähige ASCII-Zeichen in Form einer codierten Darstellung des Leerzeichens mit %20 ersetzt werden.
Abschließend wird der Markdown-Link erzeugt und an die Zwischenablage übergeben. Der Markdown-Link wird in der dafür üblichen Syntax [Dateiname.Suffix](file://URL bzw. Pfad) formatiert. Der Zusatz file:// ist notwendig, damit der Link als X-Callback-URL funktioniert und beim Anklicken auch gleich die verlinkte Datei in der jeweiligen Standardapplikation geöffnet wird.
Damit der Kurzbefehl unkompliziert und überall unter macOS per Tastatur ausgeführt werden kann, habe ich als Tastaturkurzbefehl die Tastenkombination ⇧ ⌥ ⌘ F (Umschalt + Option + Command + F-Taste) hinterlegt. Zudem kann der Kurzbefehl auch über das Kurzbefehle-Menü gestartet werden.
Fazit
Mit diesem einfachen Kurzbefehl kann man flott Links zu Dateien auf der Festplatte des Mac erzeugen. Es gibt allerdings zwei Einschränkungen, die dabei zu berücksichtigen sind: Einerseits funktionieren diese Links (derzeit leider) nur unter macOS und andererseits ist der Pfad zu einer Datei immer Bestandteil des Links. Das bedeutet, dass dieser Link nicht mehr funktioniert, wenn die Datei verschoben oder gelöscht wird.
Für meine Zwecke sind diese Links zu Dateien völlig ausreichend und ich kann dadurch vermutlich auf kostenpflichtige Apps wie Hookmark in Zukunft verzichten.
