Der primäre Grund dafür, warum ich nur wenige Plugins verwende, ist einfach: Ich möchte so viel wie möglich reinen Text in purem und gut lesbarem Markdown nutzen, damit die in Obsidian erstellten Dateien auch mit anderen Editoren problemlos bearbeitet und betrachtet werden können. Zumindest soll diese Möglichkeit bestehen bleiben, für den Fall, dass ich eines Tages zu einem anderen Editor wechseln muss, weil es Obsidian nicht mehr gibt.
Zwei weitere Argumente, die für eine kleine und gut kuratierte Auswahl an Plugins im eigenen Vault sprechen, sind die Geschwindigkeit von Obsidian und das Sicherheitsrisiko. Denn zu viele Plugins machen Obsidian schwerfällig, langsam und erhöhen das Sicherheitsrisiko. Einerseits den Datenschutz betreffend und andererseits auch hinsichtlich der Datensicherheit. Immer wieder kann man in diversen Foren und Blogs darüber lesen, wie externe Erweiterungen Daten in einem Obsidian-Vault beschädigen oder sogar gänzlich zerstört haben.
Aktuell sind in meinem Vault diese acht externen Erweiterungen im Einsatz:
- Book Search: Zum Anlegen von Buchnotizen sucht dieses Plugin vorher in den Erweiterungseinstellungen definierbare Metadaten zum jeweiligen Buch und packt diese in einer ebenfalls vorher konfigurierbaren Notizvorlage sowohl in die Properties, als auch in den Text der Notiz.
- Calendar: Mit diesem Plugin kann man einen Monatskalender in der Seitenleiste anzeigen. Klickt man auf einen Tag in dieser Monatsansicht, öffnet sich die zugehörige tägliche Notiz oder wird angelegt, wenn sie noch nicht vorhanden ist.
- Copy as HTML: Mit dem Copy as HTML-Plugin lässt sich jeder beliebige Markdown-Text aus Obsidian per Copy-and-paste im HTML-Format an die Zwischenablage übergeben.
- Dataview: Ein gewaltig umfangreiches Plugin, das aus Obsidian eine Datenbank im Markdown-Format macht. Ich nutze Dataview für mehrere Zwecke. Unter anderem auch für eine Leseliste, indem alle Buchnotizen nach den Metadaten durchsucht werden, die zuvor mit dem bereits erwähnten Book Search-Plugin eingetragen wurden. Dataview stellt dann die gefundenen Notizen übersichtlich in einer Tabelle oder Liste dar und sortiert je nach Suchkriterien.
- Excalidraw: Mit dem Excalidraw-Plugin bekommt man in Obsidian ein umfangreiches Skizzierwerkzeug. Zudem kann man damit auch Zeichnungen in Notizen einbetten und Links zu Zeichnungen, sowie zu anderen Notizen erstellen.
- LanguageTool Integration: Dieses Plugin ist eigentlich selbsterklärend und läuft quasi unsichtbar im Hintergrund. Es dient der Rechtschreibungs- und Grammatikprüfung.
- Periodic Notes: Für tägliche Notizen gibt es eigentlich eine Erweiterung von Obsidian direkt, die im Standardlieferumfang der App enthalten ist. Wenn man allerdings auch wöchentliche, monatliche, oder – wie in meinem Fall – quartalsweise Notizen anlegen möchte, dann ist dieses Plugin dafür bestens geeignet. Es stammt übrigens vom selben Entwickler, wie das bereits erwähnte Calendar-Plugin.
- Update time on edit: Der Name ist zwar etwas sperrig, aber die Funktion einfach und gleichermaßen genial. Das Plugin fügt in jede Notiz jeweils Datum und Uhrzeit für den Erstellungszeitpunkt der Datei und für den letzten Bearbeitungszeitpunkt im YAML-Frontmatter bzw. in den Properties ein. Sobald man eine Datei erneut bearbeitet, aktualisiert das Plugin automatisch den Bearbeitungszeitpunkt.
Mit den richtigen Plugins samt den zugehörigen Einstellungen und dem Wissen, wie man die Plugins einsetzt, kann man mit Obsidian so gut wie alles machen. Jedoch sollte man beachten, dass zu viele externe Plugins Obsidian durchaus langsam und schwerfällig machen können, oder im schlimmsten Fall gar zum Fehlverhalten der App führen. Deshalb jedoch ganz auf externe Erweiterungen zu verzichten, wäre eigentlich schade, denn Obsidian entfaltet sein ganzes Potenzial eben erst durch die Nutzung von Plugins. Daher gilt bei der Auswahl und beim Installieren von Plugins in Obsidian der eingangs erwähnte Grundsatz weniger ist mehr.
Welche externen Erweiterungen hast Du installiert? Über eine kurze oder gerne auch längere Antwort dazu würde ich mich sehr freuen, denn es ist immer wieder spannend und interessant, wie andere Obsidian-User die App verwenden.