In dieser Ausgabe der randNOTIZEN geht's schwerpunktmäßig um externe Erweiterungen für Obsidian. An der Seitenlinie warten daher auch Tipps dazu und eine bisher unentdeckte Notizen-App. Und ganz hinten steht wie immer die Viererkette mit den letzten Beiträgen aus dem Blog.
Ausgabe 5 vom 03.06.2024 im Browser lesen
randNOTIZEN

Hallo und servus! In dieser Ausgabe der randNOTIZEN geht's schwerpunktmäßig um externe Erweiterungen für Obsidian. An der Seitenlinie warten daher auch Tipps dazu und eine bisher unentdeckte Notizen-App. Und ganz hinten steht wie immer die Viererkette mit den letzten Beiträgen aus dem Blog.

Viel Freude beim Lesen und Ausprobieren wünscht Thomas Mathoi

Eine Übersicht über meine Obsidian-Plugins

Während ich diesen Newsletter schreibe, sind für Obsidian 1.686 externe Erweiterungen verfügbar. Diese Anzahl vermittelt den Eindruck, dass für nahezu jeden Anwendungsfall ein Plugin existiert. Dennoch - oder gerade deshalb - halte ich mich bei der Auswahl und Installation der externen Erweiterungen in Obsidian an den Mies van der Rohe’schen Grundsatz weniger ist mehr.

Plugin-Bibliothek in Obsidian

Der primäre Grund dafür, warum ich nur wenige Plugins verwende, ist einfach: Ich möchte so viel wie möglich reinen Text in purem und gut lesbarem Markdown nutzen, damit die in Obsidian erstellten Dateien auch mit anderen Editoren problemlos bearbeitet und betrachtet werden können. Zumindest soll diese Möglichkeit bestehen bleiben, für den Fall, dass ich eines Tages zu einem anderen Editor wechseln muss, weil es Obsidian nicht mehr gibt.

Zwei weitere Argumente, die für eine kleine und gut kuratierte Auswahl an Plugins im eigenen Vault sprechen, sind die Geschwindigkeit von Obsidian und das Sicherheitsrisiko. Denn zu viele Plugins machen Obsidian schwerfällig, langsam und erhöhen das Sicherheitsrisiko. Einerseits den Datenschutz betreffend und andererseits auch hinsichtlich der Datensicherheit. Immer wieder kann man in diversen Foren und Blogs darüber lesen, wie externe Erweiterungen Daten in einem Obsidian-Vault beschädigen oder sogar gänzlich zerstört haben.

Aktuell sind in meinem Vault diese acht externen Erweiterungen im Einsatz:

  • Book Search: Zum Anlegen von Buchnotizen sucht dieses Plugin vorher in den Erweiterungseinstellungen definierbare Metadaten zum jeweiligen Buch und packt diese in einer ebenfalls vorher konfigurierbaren Notizvorlage sowohl in die Properties, als auch in den Text der Notiz.
  • Calendar: Mit diesem Plugin kann man einen Monatskalender in der Seitenleiste anzeigen. Klickt man auf einen Tag in dieser Monatsansicht, öffnet sich die zugehörige tägliche Notiz oder wird angelegt, wenn sie noch nicht vorhanden ist.
  • Copy as HTML: Mit dem Copy as HTML-Plugin lässt sich jeder beliebige Markdown-Text aus Obsidian per Copy-and-paste im HTML-Format an die Zwischenablage übergeben.
  • Dataview: Ein gewaltig umfangreiches Plugin, das aus Obsidian eine Datenbank im Markdown-Format macht. Ich nutze Dataview für mehrere Zwecke. Unter anderem auch für eine Leseliste, indem alle Buchnotizen nach den Metadaten durchsucht werden, die zuvor mit dem bereits erwähnten Book Search-Plugin eingetragen wurden. Dataview stellt dann die gefundenen Notizen übersichtlich in einer Tabelle oder Liste dar und sortiert je nach Suchkriterien.
  • Excalidraw: Mit dem Excalidraw-Plugin bekommt man in Obsidian ein umfangreiches Skizzierwerkzeug. Zudem kann man damit auch Zeichnungen in Notizen einbetten und Links zu Zeichnungen, sowie zu anderen Notizen erstellen.
  • LanguageTool Integration: Dieses Plugin ist eigentlich selbsterklärend und läuft quasi unsichtbar im Hintergrund. Es dient der Rechtschreibungs- und Grammatikprüfung.
  • Periodic Notes: Für tägliche Notizen gibt es eigentlich eine Erweiterung von Obsidian direkt, die im Standardlieferumfang der App enthalten ist. Wenn man allerdings auch wöchentliche, monatliche, oder – wie in meinem Fall – quartalsweise Notizen anlegen möchte, dann ist dieses Plugin dafür bestens geeignet. Es stammt übrigens vom selben Entwickler, wie das bereits erwähnte Calendar-Plugin.
  • Update time on edit: Der Name ist zwar etwas sperrig, aber die Funktion einfach und gleichermaßen genial. Das Plugin fügt in jede Notiz jeweils Datum und Uhrzeit für den Erstellungszeitpunkt der Datei und für den letzten Bearbeitungszeitpunkt im YAML-Frontmatter bzw. in den Properties ein. Sobald man eine Datei erneut bearbeitet, aktualisiert das Plugin automatisch den Bearbeitungszeitpunkt.

Mit den richtigen Plugins samt den zugehörigen Einstellungen und dem Wissen, wie man die Plugins einsetzt, kann man mit Obsidian so gut wie alles machen. Jedoch sollte man beachten, dass zu viele externe Plugins Obsidian durchaus langsam und schwerfällig machen können, oder im schlimmsten Fall gar zum Fehlverhalten der App führen. Deshalb jedoch ganz auf externe Erweiterungen zu verzichten, wäre eigentlich schade, denn Obsidian entfaltet sein ganzes Potenzial eben erst durch die Nutzung von Plugins. Daher gilt bei der Auswahl und beim Installieren von Plugins in Obsidian der eingangs erwähnte Grundsatz weniger ist mehr.

Welche externen Erweiterungen hast Du installiert? Über eine kurze oder gerne auch längere Antwort dazu würde ich mich sehr freuen, denn es ist immer wieder spannend und interessant, wie andere Obsidian-User die App verwenden.

Seitenlinie

Obsidian Plugin Stats

Eine gute Anlaufstelle für externe Erweiterungen ist neben der Plugin-Bibliothek in Obsidian die Website Obsidian Plugin Stats. Die zeigt nicht nur die neuesten Community-Plugins und jene, die am häufigsten heruntergeladen werden, sondern informiert auch über die jüngsten Versionen und Updates der Plugins. Denn zumindest einmal pro Woche sollte man prüfen, ob zu den installierten Plugins aktuellere Versionen existieren und diese dann auch installieren.

A Roundup of the Best Obsidian Plugin in 2024

Auf der Website The Sweet Setup hat Mike Schmitz bereits im vergangenen März seine bevorzugten Plugins für Obsidian zusammengestellt. Auch zwei Monate später ist diese Liste nach wie vor aktuell. Dabei wird zwischen essenziellen Plugins, jenen zur Unterstützung der Produktivität und für die Lebensqualität unterschieden. Man entdeckt darunter auch ein paar weniger bekannte Erweiterungen, sodass sich das Durchschmökern durchaus lohnen kann.

Stardown

Stardown ist eigentlich kein Obsidian-Plugin, sondern eines für den Webbrowser. Mit dieser Browsererweiterung kann nämlich die URL der aktuellen Seite als Markdown-Link kopiert werden. Alternativ lässt sich das auch mit einem einfachen Kurzbefehl unter macOS und i(Pad)OS oder mit Hookmark bewerkstelligen.

Notebooks

Die App Notebooks gibt es schon seit 2008. Also so richtig lange. Bis vor ein paar Tagen habe ich sie allerdings noch nicht gekannt. Es gibt jeweils eine Version für den Mac, das iPad, das iPhone und die Apple Watch. Die App ist ziemlich teuer und daher sollte man vor dem Kauf von der 14-tägigen Testversion Gebrauch machen. Rein von der Bedienung her erinnert Notebooks eher an iA Writer und weniger an Obsidian. Da es aber auch Markdown unterstützt, kann man damit Dateien aus dem Obsidian-Vault öffnen und bearbeiten. Allerdings funktionieren die Wiki-Links aus Obsidian in Notebooks leider nicht.

Viererkette

Hier gehts direkt zu den letzten Beiträgen aus den vergangenen Wochen im Blog. Viel Vergnügen beim Lesen!

Alle bisher erschienen Ausgaben können übrigens auch im randNOTIZEN-Archiv nachgelesen werden.

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