In dieser Ausgabe der randNOTIZEN geht's darum, wie man mit der alltäglichen Flut an E-Mails umgeht und welche Routine sich dafür in der Praxis bewährt habt. An der Seitenlinie warten eine neue Vault-Vorlage für Obsidian, ein Plugin für Apples Notizen-App und eine Methode zur Kombination zweier Welten. Ganz hinten steht wie immer die Viererkette mit den letzten vier Beiträgen aus dem Blog.
Ausgabe 3 vom 22.04.2024 im Browser lesen
randNOTIZEN

Hallo und servus! In dieser Ausgabe der randNOTIZEN geht's darum, wie man mit der alltäglichen Flut an E-Mails umgeht und welche Routine sich dafür in der Praxis bewährt hat. An der Seitenlinie warten eine neue Vault-Vorlage für Obsidian, ein Plugin für Apples Notizen-App und eine Methode zur Kombination zweier Welten. Ganz hinten steht wie immer die Viererkette mit den letzten vier Beiträgen aus dem Blog.

Viel Freude beim Lesen und Ausprobieren wünscht Thomas Mathoi

Die KIS-Routine gegen den E-Mail-Frust

E-Mail ist aus unserem heutigen (Arbeits)Leben nicht mehr wegzudenken. Es hat unser Kommunikationsverhalten maßgeblich verändert, ist gleichermaßen praktisch und unverzichtbar auf der einen und mühsam bis plagend auf der anderen Seite. Es ist also Segen und Fluch zugleich und mein Verhältnis zur E-Mail als Kommunikationsmedium ist - wie bei vielen anderen auch - durchaus ambivalent. Deshalb braucht es eine gute Strategie, mit der man die tägliche Menge an E-Mails bewältigen kann, damit man Abends das Gefühl hat, auch noch außerhalb des digitalen Posteingangs etwas Produktives geleistet zu haben.

Nur ein leerer Posteingang ist ein schöner Posteingang!

De facto ist E-Mail gleich alt, wie das Internet selbst. Bereits 1971 wurde der erste elektronische Brief von Ray Tomlinson verschickt. Das Versenden von elektronischen Nachrichten war auch schon in den 1980er-Jahren im damaligen ARPANET sehr beliebt. Mit der Verbreitung des Internets in den 1990er-Jahren wurde das E-Mail rasch sehr beliebt und ersetzt seither Telefax, Telegramm und Briefe mehr oder weniger komplett. Selbst die mittlerweile unüberschaubare Anzahl an Messaging-Apps konnte das E-Mail als professionelles Standardkommunikationsmittel nicht verdrängen.

Stressauslösend im Konnex mit E-Mail ist neben der Vielzahl an digitalen Poststücken, die Tag für Tag im Posteingang landen, insbesondere die Erwartungshaltung, dass ein soeben verschicktes E-Mail nur Sekunden später im virtuellen Postkasterl des bzw. der Empfänger einlangt und dadurch eine umgehend zeitnahe Rückmeldung möglich ist. Die ständige Verfügbarkeit der digitalen Post auf Smartphones und Tablets auch an Wochenenden und im Urlaub verstärkt diese Stress-Komponente. Davon darf man sich allerdings keinesfalls aus der Ruhe bringen lassen und sollte sich eher eine Strategie zurechtlegen, mit der man dem E-Mail-Frust vorbeugen kann.

Für meine Strategie gegen den E-Mail-Frust haben sich im Laufe der Jahre drei Gewohnheiten zur sogenannten KIS-Routine entwickelt:

  • K wie kurz und knackig. Denn so sollen E-Mails grundsätzlich sein. Nicht mehr als fünf Sätze, dann muss eigentlich alles gesagt bzw. geschrieben sein. Ausnahmen von diesem 5-Satz-Prinzip bestätigen natürlich die Regel. Und E-Mails brauchen keine formalen Elemente wie Anreden oder Grußformeln. Wenn man sich damit unsicher fühlt, kann man darauf in der E-Mail-Signatur hinweisen.
  • I wie Inbox Zero ist genau mein Ding. Konsequent wird zumindest einmal am Tag der digitale Posteingang in meinem Mailprogramm komplett geleert und alle dort befindlichen E-Mails werden entweder gelöscht, beantwortet oder für die weitere Bearbeitung vorgemerkt, beispielsweise als Anhang bzw. Link zu einer Aufgabe oder Notiz in Obsidian. Schließlich ist nur ein leerer Posteingang ein schöner Posteingang.
  • S wie Sprints steht für Schnelligkeit. Aber eben nicht ständig schnell mal zwischendurch in der Warteschlange an der Supermarktkasse. Sondern maximal dreimal täglich für nicht mehr als 15 Minuten bearbeite ich den Posteingang im Mailprogramm. Je nach Tagesplan einmal morgens oder am Vormittag, dann am frühen Nachmittag und nochmal am Abend. Zugleich sind das in meinem Tages- bzw. Biorhythmus die Zeiten, zu denen mein Energielevel meist recht niedrig ist. Also ideale Zeitpunkte für das Abarbeiten und Beantworten von E-Mails. Apropos Beantworten: E-Mails beantworte ich nur, wenn es dafür eine Notwendigkeit gibt. Sinnlos-Antworten wie "Danke" oder "Super" vermeide ich grundsätzlich.

Mit der KIS-Routine ist es übrigens wie mit allen Produktivitätstipps: Man sollte nur das übernehmen, was für einen selbst funktionieren kann und den Rest am besten wieder vergessen.

Seitenlinie

Markdown in Apples Notizen-App mit ProNotes

ProNotes ist wie ein Plugin, nur für die Notizen-App von Apple. Nach der Installation kann man damit nämlich nicht nur einfacher und flotter markierte Textstellen formatieren, sondern - und das ist meiner Meinung ja das Beste daran - die Markdown-Syntax beim Schreiben verwenden. Derzeit ist die kleine App noch kostenlos und läuft nur unter macOS.

Minimalistische Vault-Vorlage für Obsidian

Stephan Ango ist CEO von Obsidian und der Obsidian-Gemeinde unter dem Pseudonym kepano besser bekannt. Auf seiner Website stellt er auch eine Mustervorlage seines Obsidian-Vaults zur Verfügung und beschreibt seine Prinzipien bei der Nutzung von Ordern, Tags und Kategorien. Den Vault kann man auch auf der GitHub-Seite von Stephan Ango unter die Lupe nehmen.

Medium-Methode

Bei meinen Exkursionen zwischen der digitalen und der analogen Welt bin ich neulich auf die Medium-Methode gestoßen. Chad Hall kombiniert dabei handschriftliche Notizen mit digitalem Produktivitäts- und Wissensmanagement. In der ursprünglichen Form benötigt man für die Medium-Methode ein Hauptnotizbuch, ein Reise-Notizbuch, Post-it-Notizen, einen Stift, eine Aufgabenverwaltungs-App, eine Notizen-App und eine Kalender-App. Es klappt aber sicher auch mit nur einem Notizbuch und einer App wie Obsidian. Vielleicht wage ich demnächst mal einen weiteren Test zwischen den Welten.

Viererkette

Hier gehts direkt zu den letzten vier Beiträgen aus den vergangenen zwei Wochen im Blog. Viel Vergnügen beim Lesen!

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