Apple hat in der Nacht die Zahlen zum dritten Quartal in diesem Geschäftsjahr veröffentlicht. Es ist mit in Summe knapp 83 Milliarden USD das umsatzstärkste Juniquartal in Apple’s Geschichte.
Auch im abgelaufenen Quartal ist das iPhone mit Abstand der größte Umsatzbringer. An zweiter Stelle liegen die Services, die Apple in den letzten Jahren konsequent ausgebaut hat. Danach folgen Wearables inklusive Home und Accessories und knapp dahinter teilen sich diesmal das iPad und der Mac den vierten Platz.
„Unsere Ergebnisse für das Juniquartal zeigen erneut unsere Fähigkeit, unser Geschäft trotz des schwierigen operativen Umfelds effektiv zu managen. Wir haben einen Umsatzrekord für ein Juniquartal erzielt und unsere installierte Basis an aktiven Geräten hat in jedem geografischen Bereich und jeder Produktkategorie ein Allzeithoch erreicht“
Luca Maestri, CFO von Apple
Soweit für Apple nichts außergewöhnliches, aber ein genauerer Blick zeigt, dass sich die Mac-Verkäufe in den letzten Quartalen gegenüber den Vorjahren deutlich bewegt haben. Ein Trend, der schon im letzten Jahr begonnen hat und in diesem Jahr nahtlos fortgesetzt wird. Wenngleich im dritten Quartal stets ein Rückgang bei den Mac-Verkäufen gegenüber den vorangegangen ersten beiden Quartalen festgestellt werden kann.
Gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr liegen diesmal die Mac-Verkäufe etwas zurück. In Summe hat Apple aber in diesem Jahr schon deutlich mehr Macs verkauft, als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres und nahezu gleich viele, wie im gesamten Geschäftsjahr 2020.
Woran das liegt, ist nicht schwer zu erraten: das neue Mac-Lineup mit den Apple Silicon SOCs und dem neuen Design (seit Herbst 2021) ist großartig und noch nicht mal vollständig. Zwar hat Apple die neue Linie mit dem MacBook Air samt M2-Prozessor im abgelaufenen Quartal fortgesetzt, trotzdem fehlen noch iMacs mit 27’’-Display und der Mac Pro mit den hauseigenen Chips. Angeblich auch in der Mache sind schon ein überarbeiteter Mac mini mit dem neuen M2-Chip und ein 12’’-MacBook sowie ein größeres MacBook Air mit einem 15’’-Display.
Im fünfjährigen Mittel pendeln die Mac-Umsätze zwischen 9% und 12% gemessen am Gesamtumsatz. Ausreißer nach oben gibt es hier und da in einem vierten Quartal.
Verglichen mit dem iPad behauptet sich der Mac in diesem Jahr deutlich stärker, als in den vorangegangenen Jahren. Das liegt aber höchstwahrscheinlich daran, dass neue iPad Pro-Modelle in diesem Jahr noch nicht vorgestellt wurden und für den Herbst erwartet werden.
Der Aktienkurs hat sich nach einem Einbruch in den letzten Wochen wieder gut erholt. Aktuell befindet sich der Aktienkurs etwas über jenem vom Vergleichszeitraum des Vorjahres und ungefähr dort, wo er auch zum Ende des letzten Quartals war.
Ob die Ergebnisse noch besser wären, wenn es keine Probleme in der Zulieferindustrie/-kette gäbe, ist angesichts eines weiteren Rekordergebnisses eine müßige Frage. Jedenfalls spannend wird sicher, wie sich Apple für die mittel- und langfristige Zukunft rüsten wird und welche kurzfristige Strategie für den Fall einer Taiwan-Krise verfolgt wird.