Projektmanagement
Kommentare 2

Nachhaltig planen

Nachhaltiges Bauen ist in aller Munde. Bevor jedoch nachhaltig gebaut werden kann, muss auch nachhaltig geplant werden. Was zunächst wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist bei genauer Betrachtung im realen Planungsprozess meist nicht einfach umsetzbar. Moderne Zertifizierungssysteme für nachhaltige Immobilien (wie beispielsweise ÖGNI oder DGNB) bieten mit vielfältigen Kriterien einen Beurteilungsmaßstab, der bereits im Planungsprozess berücksichtigt werden muss. Doch auch unabhängig davon, ob ein Bauwerk einer solchen Zertifizierung unterzogen werden soll, sind bei einer nachhaltigen Planung neben bloßen Energieeffizienzmaßnahmen auch Umwelteinflüsse (beispielsweise von Baustoffen) oder sozio-kulturelle Aspekte zu betrachten.

In den letzten Monaten haben sich in Sachen nachhaltiges Planen bei einem meiner Projekte insbesondere folgende Schwerpunktthemen herauskristallisiert, die mit großer Sorgfalt vorbereitet und im Planungsprozess kontinuierlich begleitet werden müssen:

  • Schaffung eines projektindividuellen Bewertungsmaßstabes für nachhaltiges Planen durch Erstellung eines Zielsetzungskataloges mit klaren Zielwertvorgaben (die Basis dafür kann ein Zertifizierungssystem sein, muss es aber nicht)
  • Ermittlung eines Teilbudgets für die Nachhaltigkeit als eigene Kostengruppe innerhalb der Gesamt- bzw. Errichtungskosten und Zuordnung der geplanten Maßnahmen im Budget als Basis für eine nachhaltige Projektsteuerung
  • Einbindung von Nachhaltigkeitskriterien in die Systementscheidungen und Dokumentation der Entscheidungsfindung im Planungsprozess
  • laufende Überprüfung des Zielerreichungsgrades und Entwicklung allfällig erforderlicher Steuerungsmaßnahmen sowie punktuelle Prüfung der Planungsergebnisse hinsichtlich Nachhaltigkeit mit Abschluss der jeweiligen Planungsphase

Aus Sicht der Projektorganisation müssen vor Beginn einer nachhaltigen Planung meiner Meinung nach folgende Punkte geklärt und am besten in einem Projekthandbuch klar formuliert werden:

  • Aufgaben des Bauherren und des Bestellers für nachhaltiges Planen (und Bauen)
  • Rollen- und Leistungsbeschreibung für ein nachhaltiges Projektmanagement resp. eine nachhaltige Projektsteuerung
  • Aufgaben der Planer beim nachhaltigen Planen (und Bauen); hier handelt es sich teilweise um Leistungen, die (noch) nicht als quasi Standardleistung abgerufen werden können (z.B. Nachweise an virtuellen Referenzgebäuden, aufwändige Simulationsberechnungen, etc.)
  • Installation eines Kernteams für nachhaltiges Planen (und Bauen)
  • Einbindung von zertifizierten Auditoren in die Planungsphase
  • Dokumentation(saufwand) für eine allfällig geplante Zertifizierung

Bildnachweis: Das Artikelbild “Windpark Bassum” wurde von Windwärts Energie GmbH auf Flickr unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-ND 2.0) veröffentlicht.

2 Kommentare

  1. Das nachhaltiges Bauen ist gute Idee, für die die an der Zukunft schon heute denken. Im Planungsprozess soll man auf die Energieeffizienzmaßnahmen achten, wobei sie die Umwelt nicht schaden. Danke für den Beitrag zum Thema nachhaltiger Plan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.