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App-Tipp: Freeform

Freeform bedeutet wörtlich übersetzt Freiform. Eine Freiform ist in der geometrischen Modellierung eine Kurve oder Fläche, die mit einer polynomialen Funktion beschrieben wird. Man kann mit etwas Phantasie im App-Logo von Freeform – dem jüngsten Zuwachs in der hauseigenen Softwaresammlung von Apple – eine solche Freiform-Kurve erkennen, doch die App eignet sich besser für weniger mathematisch-geometrische Visualisierungen. Zum Beispiel hat sich Freeform als digitales Whiteboard in einer meiner Vorlesungen schon ganz gut geschlagen …

Freeform wurde von Apple Mitte Dezember 2022 mit den Updates auf macOS 13.1 bzw. i(Pad)OS 16.2 veröffentlicht und kann seither auf entsprechenden Macs, iPads und iPhones verwendet werden. Die App stellt dem Benutzer ein unendlich großes, digitales Zeichenblatt – ein so genanntes Board – für kreatives Arbeiten zur Verfügung. Apple hat sich zwar nicht festgelegt, aber die App ist am ehesten der Büro-Software iWork zuzuordnen und kann als Ergänzung zu Pages, Numbers und Keynote gesehen werden. Vielleicht ist Freeform auch eine Art Bindeglied zwischen den iWork-Apps und der Notizen-App.

Funktionsumfang

Jedenfalls kann man mit Freeform nicht nur mit verschiedenen virtuellen Stiften zeichnen und schreiben, sondern auch eine ganze Menge mehr: die Palette der auf einem Freeform-Board einsetzbaren Objekte reicht von einfachen Textfeldern über vordefinierte Formen bis hin zum Einfügen von Dateien, Links zu Webseiten sowie Fotos und Videos. Alle gezeichneten oder eingefügten Objekte können auf dem Board frei verschoben und angeordnet werden. Sämtliche Funktionen kann man auch für die Zusammenarbeit in einem Team nutzen, um beispielsweise bei einer Videokonferenz gemeinsam an einer Produktidee zu arbeiten, oder Prozesse zu visualisieren. Die Synchronisation via iCloud eines zwischen mehreren Benutzern geteilten Freeform-Boards erfolgt nahezu in Echtzeit.

Das nachstehende Video gibt einen guten Überblick zu den Funktionen von Freeform:

Erster Testlauf

Den ersten Testlauf mit Freeform habe ich im Rahmen einer meiner Projektmanagement-Vorlesungen absolviert. Es ging darum, die Zusammenhänge zwischen dem Projektstrukturplan und den verschiedenen Terminplänen sowie die Verantwortlichkeiten für die Erstellung dieser Terminpläne bei einem Bauprojekt mit den Studierenden zu erarbeiten und zu visualisieren.

Dabei hat sich Freeform als digitales Whiteboard in Kombination mit dem Apple Pencil am iPad schon ganz gut geschlagen. Die grafischen Ergebnisse der Lehrveranstaltung konnten direkt im Anschluss über die PDF-Exportfunktion den Studierenden zur Verfügung gestellt werden.

Darüber hinaus habe ich mich ein wenig mit anderen Objekten und Medien auf Freeform-Boards gespielt und die grafischen Funktionen zum Zeichnen noch etwas intensiver ausprobiert.

Fazit

Zusammenfassend ist Freeform für eine Version 1.0 schon beeindruckend gut gelungen. Apple dürfte während der COVID-Pandemie die App auch selbst intensiv genutzt haben und das hat der nun veröffentlichten ersten Version spürbar gut getan. Dennoch fehlen mir ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel ein Textmarker im virtuellen Federpennal, eine Auto-Snap-Funktion für Linien beim Zeichnen, oder wahlweise automatisches Geradeziehen von gezeichneten Linien und Formen.

Bleibt also zu hoffen, dass Apple Freeform noch etwas weiter entwickelt und die App nicht in der ersten Version liegen lässt.

Freeform ist kostenlos auf allen Macs, iPads und iPhones ab macOS 13.1 bzw. i(Pad)OS 16.2 verfügbar. Für iPhone und iPad kann die App auch aus dem App Store geladen werden.

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