Der Faktor Kosten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für (Bau)Projekte. Je genauer ein vorgegebenes Budget vom Projektteam eingehalten werden kann, umso größer ist der Erfolg des Projektes. Leider findet man Bauprojekte immer wieder in den Schlagzeilen, weil die Kosten überschritten wurden oder sich gar vervielfacht haben. Damit genau solche Schlagzeilen vermieden werden können, muss konsequentes und durchgängiges Kostenmanagement über alle Projektphasen ein zentraler Leistungsbestandteil des Bauprojektmanagements sein. Zur Unterstützung des Kostenmanagements bei Bauprojekten gibt es zahlreiche Softwarelösungen. Viele davon habe ich schon ausprobiert, aber nur eine erfüllt alle Erwartungen. Zwar vermeide ich es hier im Blog, Werbung zu machen, aber in diesem konkreten Fall und in Anbetracht der großen Bedeutung des Themas Kosten bei Bauprojekten genehmige ich mir für ein Kurzportrait von COOR eine Ausnahme.
COOR kenne ich bereits seit einigen Jahren und war schon als Betatester mit an Bord. Die Software stammt aus dem Hause Sidoun Österreich und wurde für die Windows-Plattform entwickelt. Technisch setzt der COOR-Client auf einer Microsoft SQL-Datenbank auf und ist netzwerkfähig. Dank Virtualisierungssoftware kommen aber auch Mac-User wie ich in den Genuss, mit COOR arbeiten zu können (ich benutze dafür übrigens derzeit Parallels, hatte aber auch schon VirtualBox in Verwendung). Und seit nun schon drei Jahren ist COOR bei mir im täglichen Einsatz. Perfekt unterstützt es mich beim Auftragsmanagement, bei der Rechnungsfreigabe, bei der Budgetverwaltung und der Erstellung von Kostenprognosen. Der gut strukturierte Aufbau der Software lässt ausreichend Spielraum für eigene Standards. So ist man zum Beispiel nicht an Kostenstrukturen gebunden, sondern kann diese auch selbst nach eigenen Vorlieben oder Vorgaben des Bauherren anlegen. Auch das Zusammenstellen von Kostenermittlungen in der Planungsphase mit Hilfe so genannter Kostenpläne und die Möglichkeit, an jeden Datensatz – egal ob das ein Auftrag, eine Rechnung, eine Mehr-/Minderkostenforderung, etc. ist – beliebige Dateien (PDF, etc.) anhängen zu können, machen aus COOR mein zentrales Dokumentationstool für das Kostenmanagement von der Projektvorbereitung bis zum Projektabschluss. Für angehängte Dateien wird es übrigens schon bald eine Viewing-Funktion geben, die das Betrachten der Anhänge direkt in COOR ermöglicht.
Neben diesen quasi Standardfunktionen für das Kostenmanagement bietet COOR aber auch einige Features für Kostenmanagement-Nerds. Dazu gehören das automatisierbare Abrechnen nach veränderlichen Preisen bzw. eine Valorisierungsfunktion, die Finanzmittelbedarfs- und Mittelabflussplanung, sowie seit der jüngsten Version auch das Splitting bzw. Verteilen von Kosten auf mehrere Kostenträger (z.B. Bund, Land, Gemeinde) und/oder topographische Bauteile nach frei definierbaren Aufteilungsschlüsseln.
Einziger Wehmutstropfen bei COOR ist der fehlende Reportgenerator, mit dem ich mir meine eigenen Berichte basteln kann. Zwar könnte man natürlich mit einem Reporttool wie Crystal Reports selbst Hand anlegen und aus der SQL-Datenbank alle möglichen Abfragen zu Papier bringen, aber es wäre viel eleganter, wenn so eine Funktion direkt in den COOR-Client integriert wäre. Vielleicht kommt das ja noch eines Tages. In der Zwischenzeit steht u.a. auch dafür ein rasch reagierendes sowie kompetentes Support-Team zur Verfügung. Und gegen Einwurf von Münzen bekommt man dann auch nach eigenen Vorgaben individuell gestaltete Reports direkt vom Hersteller.
Ganz konkret hatte ich in den letzten Jahren COOR unter anderem bei den Projekten WM-Mediencenter und Athletic Area anlässlich der Ski-WM 2013 in Schladming im Einsatz. Derzeit verwende ich COOR für das Kostencontrolling im Rahmen der Projektbegleitung für das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin beim MED CAMPUS in Graz.
Alles in allem ist COOR mit Abstand die beste, mir derzeit bekannte Software für das Kostenmanagement bei Bauprojekten. Die Einarbeitungszeit ist verhältnismäßig kurz und der Funktionsumfang kann als vollständig bezeichnet werden. Die laufende Weiterentwicklung (derzeit ist eine integriertes AVA-Modul im Entstehen, das 2013 erscheinen wird) und die Nähe zum Kunden mit gutem Support und regelmäßigen Events (Userworkshops, COOR-PM-Lounges) runden das Angebot ab. Wer sich für COOR interessiert, wendet sich auch betreffend Fragen zum Preis (es gibt nämlich keine Preisliste, sondern individuell an die Kundenanforderungen angepasste Angebote) am besten direkt an das Team von Sidoun Österreich. Von mir gibt’s an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung.
Bildnachweis: Das Artikelbild “Euro and Magnify Glass“ wurde von Images_of_Money auf Flickr unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY 2.0) veröffentlicht.
Lieber Thomas, klasser Bericht, informativ und macht auch Spaß beim lesen!
Der Link zum Sidoun Österreich läuft ins Leere, aber das wird wohl nur mir auffallen 😉
Danke für die „Blumen“ und den Hinweis mit dem Link, Jörg! Schon korrigiert 😉