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App-Tipp: MusicBox

Lesedauer: 3 Minuten

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, schrieb Friedrich Nietzsche Ende des 19. Jahrhunderts in der „Götzen-Dämmerung“. Und damit man diesem Irrtum nicht unterliegt, oder sogar vergisst, in welche Musikstücke man noch reinhören wollte, ist nun eine neue App behilflich. Die Rede ist von MusicBox. Die App wurde von Marcos Tanaka entwickelt, der auch für die von mir ebenfalls regelmäßig genutzte App MusicHarbor verantwortlich zeichnet.

Auf den Punkt gebracht ist MusicBox eine Read-Later-App für Musik – also eigentlich eine Listen-Later App. Musikstücke und Alben, die man in Apple Music oder Spotify entdeckt und für den späteren Hörgenuss vormerken möchte, können in MusicBox gespeichert werden. Die noch recht junge App habe ich seit ein paar Tagen im Einsatz und bin begeistert. Sie macht sowohl unter iOS, als auch unter macOS eine gute Figur.

MusicBox auf macOS

Das Hinzufügen von Alben oder Songs aus Apple Music über das Teilen-Menü ist ein Kinderspiel. Am Mac sollte man beachten, dass man die App nach der Installation erst im Teilen-Menü aktivieren muss. Das passiert nämlich im Unterschied zur iOS-Version dort nicht automatisch. Natürlich kann man auch Neuerscheinungen, die man mit MusicHarbor verfolgt, ebenfalls in MusicBox direkt ablegen – ganz ohne Umwege über den Musik-Streamingdienst. Ein Klick auf den Play-Button öffnet das gewünschte Album oder Musikstück direkt in Apple Music und startet mit dem Abspielen. Unter iOS können auch andere alternative Player-Apps wie beispielsweise Marvis Pro in den Einstellungen für diesen Zweck ausgewählt werden. Am Mac wird das gewählte Album oder Musikstück lediglich im Hintergrund in der Musik-App geöffnet. Das Abspielen muss man dann manuell ebendort starten.

iOS-Version von MusicBox

Damit der Überblick in der gesammelten Musik nicht verloren geht, bietet MusikBox einige strukturgebende Funktionen. Zum einen kann man jedes Musikstück mit einem oder mehreren Schlagworten versehen. Über eine Auto-tagging Funktion und entsprechend vordefinierte Filter kann die App die Beschlagwortung selbständig erledigen. Das ist sehr praktisch und spart Zeit. Zum Anderen kann man über Smart-search Kriterien für einen Suchfilter definieren und abspeichern. Damit können beispielsweise alle Musikstücke herausgefiltert werden, die im aktuellen Kalenderjahr erschienen sind. Selbstverständlich wird all das via iCloud-Sync auch auf mehreren Geräten synchron gehalten.

Schön ist auch, dass man Alben und Songs über den Musik-Link-Service Odesli öffnen kann. Zudem versorgt MusikBox jeden zur Sammlung hinzugefügten Titel ausreichend mit Informationen und Meta-Daten wie Erscheinungsdatum, Genre, Platten-Label, Anzahl der Tracks, etc.

Was mir in dieser ersten Version noch fehlt, ist der Grid-view am Mac, den es als Alternative zum List-view in der iOS-Version gibt. Und in der Mac-Version fehlt die direkt in die App integrierte Suche im Katalog des Musik-Streamingdiensts der Wahl. Das ist nämlich unter iOS über einen – UI-technisch nicht sehr hübschen, recht leicht übersehbaren – Link im Eingabedialog für das Hinzufügen eines Albums oder Songs möglich. Aber wenn man bereits Apps von Marcos Tanaka verwendet, weiß man auch, dass der Entwickler seine Nutzer regelmäßig mit neuen Updates und Funktionen versorgt. So werden diese Ergänzungen sicher in einer der nächsten Versionen der App mit an Bord sein.

MusicBox ist für Musik-Liebhaber eine eigentlich unverzichtbare App. Sie ist als Universal-App für Mac, iPad und iPhone seit einer Woche im App-Store erhältlich. Die App kostet 2,99 EUR, ist ein Einmalkauf und bedarf keiner Abos.

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