Technik
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WWDC-Wunschliste 2023

Alle Jahre wieder bittet Apple Anfang Juni zur World Wide Developer Conference ins sonnige Cupertino. Am 5. Juni wird es eine Keynote zum offiziellen Auftakt der WWDC23 geben. Grundsätzlich geht es bei der WWDC um Software und die Möglichkeiten, die sich Entwicklern durch die neuen Versionen der Betriebssysteme für Mac, iPad, iPhone & Co. bieten. Und immer wieder nutzt Apple die Gelegenheit, um auch neue Hardware zu präsentieren. Heuer sind die Gerüchte rund um eine neue Mixed-reality-Brille so dicht, dass es schon ziemlich verwunderlich wäre, wenn es keine Präsentation dazu gäbe. Und natürlich gibt es auch in diesem Jahr Wünsche an die neuen Betriebssystemversionen und Apple’s hauseigene Software.

Die Vorstellung der neuen Mixed-reality-Brille gilt in diesem Jahr eigentlich als gesetzt. Insofern wird der Fokus auf der WWDC 2023 höchstwahrscheinlich auf dem neuen OS und den Entwicklungsmöglichkeiten für diese neue Hardware-Plattform liegen. Daher sind die Erwartungen für macOS und i(Pad)OS nicht allzu groß. Für watchOS soll Apple angeblich etwas mehr in petto haben.

Ebenso wird angeblich ein neues MacBook-Air-Modell mit 15-Zoll-Display präsentiert. Dass dieses neue MacBook Air bereits mit einem Apple Silicon M3 in der 3-Nanometer-Bauweise ausgeliefert wird, darf allerdings bezweifelt werden. Das wird Apple wohl eher einer neuen Version des Mac Pro vorbehalten. Und mit dem neuen Mac Pro rechnet man frühestens Ende 2023, oder gar erst Anfang 2024.

Aber nun zurück zur Software, die ja das eigentliche Hauptthema an der WWDC ist. Wie schon in den letzten Jahren habe ich auch heuer wieder eine Wunschliste, was die weiterentwickelten Betriebssysteme und Apps aus dem Hause Apple betrifft:

Kurzbefehle

Die Kurzbefehle haben sich in den letzten Jahren auch am Mac zu einem überaus praktischen Hilfsmittel für die Automatisierung und Vereinfachung ansonsten recht mühsamer Arbeitsschritte entwickelt. Meine tägliche Arbeit am Mac würden zwei derzeit noch fehlende Funktionen deutlich erleichtern:

  • Automation auch am Mac: Das automatische Ausführen von Kurzbefehlen beim Eintreten bestimmter Systemereignisse oder zu einer definierten Uhrzeit ist am iPhone und iPad bereits seit einigen Jahren möglich. Am Mac wird diese Funktion noch schmerzlich vermisst. Nur zu gerne würde ich auch am Mac bei bestimmten Systemereignissen dazu passende Kurzbefehle automatisch ausführen lassen. Zum Beispiel, wenn ein externer Bildschirm an das MacBook angeschlossen wird, dann sollen manche Fenster dorthin verschoben und nach einer gewissen Vorgabe angeordnet werden. Oder das automatische Verbinden mit Netzlaufwerken, wenn das MacBook in einem bestimmten WLAN eingeloggt ist.
  • Tastenkombinationen in einem Kurzbefehl simulieren: Mit Keyboard Maestro kann man auch Tastenkombinationen und Tastaturkurzbefehle in Makros mit einbauen. Das wäre für Kurzbefehle ebenfalls sehr praktisch. Damit kann man beispielsweise beim Fenstermanagement mit einem Kurzbefehl auch die Tastenkombination zum Ausblenden der linken Seitenleiste in der Mail-App oder zum Öffnen oder Schließen eines neuen Fensters gleich mit ausführen.

Musik

Eigentlich ist der sicherlich überschaubaren Funktionsumfang der Musik-App für meine Bedürfnisse völlig ausreichend. Aber nach wie vor vermisse ich eine Möglichkeit zum Anpinnen, mit der man einzelne Alben, Playlisten oder Musikstücke in der eigenen Mediathek ganz oben befestigen bzw. anzeigen kann. Ähnlich wie das auch mit einzelnen Notizen in der Notizen-App funktioniert.

Mittlerweile gibt es schon eine ganze Reihe an alternativen Apps als Ersatz für die Musik-App von Apple. Eine davon ist Marvis Pro und dort gibt es die „Forgotten Albums“-Ansicht. In dieser Ansicht werden Alben aus der eigenen Mediathek angezeigt, die man schon seit langer Zeit nicht mehr gehört hat. Zwar bietet Apple etwas Ähnliches in der Rubrik „Jetzt hören“, wo von Zeit zu Zeit Alben mit dem Hinweis „Nochmals anhören“ erscheinen. Aber das ist sporadisch und hat zu wenig Struktur. Ach ja und die Querformat-Ansicht bzw. Landscape-Modus am iPhone darf sich Apple für die Musik-App auch gerne von Marvis Pro abschauen.

Bücher

Mit der Bücher-App von Apple stehe ich etwas auf dem Kriegsfuß. Es ist toll, dass sich alles rund ums Lesen in einer App befindet. Man kann mit der Bücher-App nicht nur E-Books und Hörbücher aus dem Store von Apple kaufen und dann lesen bzw. hören, sondern auch PDF-Dateien oder E-Books aus anderen Quellen im ePUB-Format importieren und lesen. Allerdings hat Apple mit der letzten Version der Bücher-App so manches verschlimmbessert. Zumindest die Animation beim Umblättern einer Seite wurde mit einem der nachfolgenden Updates wieder reaktiviert. Schrecklich ist nach wie vor der mangelhafte Export von Markierungen und Notizen aus Büchern. So gibt es zum Beispiel keine Möglichkeit mehr, einen Sammelexport aller Markierungen und Notizen zu einem Buch auf einmal per Mail oder einfach als Textdatei zu exportieren. Und idealerweise sind dort auch die Links zu den markierten Stellen im Buch enthalten.

Ebenso unverständlich ist es, dass man unter iOS eine Markierung nicht wieder über das Kontext-Menü löschen kann. Das lässt sich derzeit nur in der Mac-Version der Bücher-App bewerkstelligen. Und warum das Lesen von importierten PDF-Dateien nicht zur täglichen Lesezeit gerechnet wird, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar.

Ein paar weitere Verbesserungsvorschläge sind im Artikel mit dem klangvollen Titel „Build a Better Books“ aufgelistet. Diese Liste würde ich gerne noch um die Möglichkeit ergänzen, die heute gelesenen oder gehörten Titel und Bücher samt Lesezeit per Kurzbefehl auslesen zu können. Auch die Synchronisation über mehrere Geräte darf Apple gerne verbessern. Generell ist die nämlich etwas lahm und die Leseliste mit gespeicherten Buchvorschlägen synchronisiert sich nur, wenn sie gerade Lust dazu hat.

Und schließlich wären ein Hörbuch-Abo und vielleicht sogar ein Viel-Leser-Abo eine tolle und sehr willkommene Ergänzung für Apples Services-Sparte. Das Hörbuch-Abo aus dem Hause Apple wäre für mich der ausschlaggebende Grund, endgültig den Diensten von Amazon und Audible Lebewohl zu sagen.

Kleinkram

Dass Apple eine Funktion zum Verlinken von Notizen untereinander in die Notizen-App einbaut, wird vermutlich auch nach der WWDC23 weiterhin ein Wunsch bleiben. Ebenso unwahrscheinlich wird es sein, dass Apple-News hierzulande in Österreich an den Start gehen wird.
Aber vielleicht spendiert Apple in diesem Jahr automatische Backups in die iCloud via Time Machine mit der schönen Timeline-Funktion.
Auch für die noch junge App Freeform darf man die eine oder andere Verbesserung erwarten. Besonders praktisch wären eine Mindmapping-Unterstützung (z.B. automatisches Hinzufügen von Knoten, Ein-/Ausklappen von Knoten, etc.), ein Textmarker im virtuellen Federpennal, eine Auto-Snap-Funktion für Linien beim Zeichnen sowie wahlweise automatisches Geradeziehen von gezeichneten Linien und Formen

Und wer weiß, vielleicht wird’s ja heuer etwas mit macOS Alcatraz 😉

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