Mein Kollege Michael Frahm hat vor kurzem ein interessantes Buch herausgebracht: „Baukybernetik – Kybernetisches Bauprojektmangement zur Gestaltung lebensfähiger Bauprojektstrukturen„. Die Kybernetik als Methode, um komplexe Problemstellung einer Lösung zuzuführen, hat im Bauwesen immer wieder für interessiertes Aufsehen gesorgt, konnte sich aber bis dato nicht wirklich durchsetzen. Nicht zuletzt, weil dieser Denkansatz die Betrachtung eines Bauprojektes als soziales, nicht lineares System voraussetzt. Das steht teilweise (noch) im Widerspruch zur gewohnten Betrachtung als rein technisches System.
Frahm beschreibt in seinem Buch ausgehend von den Grundlagen der Kybernetik und der Regelkreistheorie auch zwei umfangreiche Beispiele, die den Einsatz der Kybernetik bei Bauprojekten veranschaulichen sollen.
Das Buch kann über diesen (Affiliate-)Link bei Amazon bestellt werden und es ist auch als Kindle-Edition erhältlich. Zum Buch gibt es auch eine Website, die ebenfalls von Michael Frahm betrieben wird.
Danke für den Buchtipp,
Ist ja mal was anderes.
Hoffentlich nicht nur alter Wein in neuen Schläuchen!
Werde mir das Buch mal holen.
Grüße UH
… gerne! Freut mich, wenn die Buchtipps Gefallen finden … allerdings ist bei diesem spziellen Thema immer ein wenig vom „alten Wein“ dabei 😉
Hallo Herr Mathoi,
kennen Sie auch die KOPF Methode. Ich hatte damals das Buch die schlanke Baustelle gelesen, muss jedoch sagen das Thema hat mich nicht gänzlich überzeugt. Ich hielt es für zu formal.
Auf der Homepage von Frahm habe ich gesehen, dass er vier Hebel sieht welche ohne eine weitere Vertiefung schlüssig erscheinen.
Ich lese auch immer wieder den Malik Blog kennen Sie diesen, bzw. können Sie auch etwas zu seinen Büchern und der Anwendung im Bauwesen sagen.
Danke und Grüße
… danke für den Kommentar! Die KOPF-Methode ist mir in den Grundzügen bekannt, sie ist ja auch eng mit der Kybernetik verwandt bzw. aus dieser entstanden, wie man hier nachlesen kann. Ich bin, was die Einsatztauglichkeit kybernetischer Methoden bei (Bau)Projekten betrifft, eher ein weing skeptisch. In der Theorie scheint das ja alles gut zu klappen, aber wie ist die Praxistauglichkeit zu bewerten? Vielleicht kann uns Michael Frahm dazu noch etwas mehr an Informationen zukommen lassen!? Eine andere Mehtode, um mit komplexen Strukturen bzw. Problemstellungen umzugehen, ist der systemische Ansatz. Ich bin mir nicht sicher, ob Malik diesen verfolgt. Werde aber sicher mal wieder diesbezüglich in seinem Blog nachlesen und dann ggf. hier berichten.
Ich wende die Kybernetische Methode im speziellen KBPM in meiner Arbeit permanent an, d.h. ich gestalte Strukturen „Lebensfähig“, ich „dämpfe“ oder „verstärke“ Beziehungen (quantitative/qualitative Simulation über System Dynamics), ich konzentriere mich auf Engpässe und baue Puffer ein und ich führe meine Arbeit immer mit der Maßgabe eines Kooperativen Spirits durch, i.S. der „Tit for Tat“ Strategie. Meine Erfahrungen damit sind außerordentlich gut. Ich kann aber die Skepsis von Thomas Mathoi nachvollziehen, die Management/Unternehmenskybernetik, ist eine sperrige nicht leicht nachvollziehbare Wissenschaft, deren methodische Anwendung zunächst schwer ist. Dies ist übrigens auch der größte Kritikpunkt in Literatur und Wissenschaft.
Der systemsiche Ansatz und der kybernetische Ansatz sind sich sehr stark Artverwandt. Der systemische Ansatz ist kybernetisch und der kybernetische Ansatz ist systemisch. Betrachtet man die Historie, so wird das noch klarer. Malik liefert natürlich die aktuellen und mächtigen Standardwerke. Damit habe ich auch angefangen. Darüber hinaus kann ich aber auch dessen geistige Lehrer: Wiener, Ashby, Beer, Ulrich, etc. Es lohnt sich die Literaturverzeichnisse zu durchforsten.
Die systemische/kybernetische Denkweise ist eine Frage der Sichtweise. Erkenne ich, dass es bei Strukturen neben den Dimensionen „Kosten, Termine, Qualitäten“ auch eine Dimension „Komplexität“ gibt, bin ich schon weiter. Des Weiteren geht es um Methoden und um Simulation. Aber Achtung „A fool with a tool is still a fool“! Wichtig ist und dass lese ich mit Freude vermehrt die Haltung und das Format des Projektmanagers.
Erst das zusammenführen aller Elemente gibt ein vollständiges ganzes. Es ist offensichtlich, dass es eine große Sehnsucht nach einem anderen Projektmanagement gibt. Eines darf dabei nicht vergessen, diese Sehnsucht ist nicht neu, sondern trat immer wieder auf (daher auch der alte Wein), die Frage ist, was wir daraus machen!
Grüße M.Frahm
… danke für den umfangreichen Kommentar! Ich bin gespannt, in weleche Richtung sich das PM in den nächsten Jahren entwickeln wird. Die vergangenen Jahre waren von den agilen Methoden stark geprägt und nun scheint sich daraus ein neuer Kurs mit einem strak systemischen Fokus für eine Hybridform aus klassischem und agilem PM zu ergeben. Noch ist es ein wenig zu früh, um daraus schon einen Trend abzuleiten, aber es wird sich etwas tun …
Hallo Herr Mathoi,
gibt es denn Bücher für das Projektmanagement, welche Sie
jungen Kollegen ganz besonders ans Herz legen würden?
Beste Grüße
Christoph K.
Hallo Christoph, es gibt sehr viele gute Bücher rund um das Thema Projektmanagement. Ein paar Klassiker habe ich in einem Amazon-Buchshop hier in der Seitenleiste rechts (fast ganz) unten verlinkt. Und natürlich kann ich die Bücher, die ich hier im Blog in der Rubrik „Literatur“ rezensiert habe, empfehlen. Viel Spass beim Schmökern …