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randNOTIZEN: Papierlos (un)glücklich

Ausgabe 2/2024 vom 14. Januar 2024

In dieser Ausgabe der randNOTIZEN geht’s um die Erkenntnis, dass eine komplett hundertprozentige papierlose Arbeitsweise dann doch nichts für mich ist und nicht alle Serien auf AppleTV+ gut sind.

Papier macht mich gelegentlich nervös. Digital ist mir prinzipiell lieber. Und am besten bloß reiner Text. Einen Drucker besitze ich schon lange nicht mehr. Ich drucke auch nichts aus. Na ja, außer den Anwesenheitslisten für die Studierenden in meinen Lehrveranstaltungen. Aber das auch nur, weil es dafür noch keine bessere Möglichkeit gibt. Und ehrlich gesagt, benutze ich auch ein analoges Notizbuch. Ein Leuchtturm 1917 in Marineblau mit leeren (blanko) Seiten im Format DIN-A5. Diese Art von Notizbüchern begleitet mich seit über zehn Jahren. Abgesehen von den erwähnten Anwesenheitslisten ist es das letzte Papier, das ich bei meiner täglichen Arbeit verwende. Nun habe ich aber auch das mal testweise beiseite gelegt und stattdessen ausschließlich das iPad mit dem Apple Pencil verwendet. Damit kritzelte ich meine handschriftlichen Notizen mit dem Excalidraw-Plugin direkt in Obsidian. Großartig! Damit das ganze haptisch ein wenig mehr analoges Flair hat, ist mein iPad mit einer Paperlike-Folie beklebt. Aber irgendetwas passt noch nicht an dieser digitalen, papierlosen Arbeitsweise für das handschriftliche Gekritzel. Irgendetwas an der komplett papierlosen Arbeitsweise macht mich noch nicht ganz glücklich. Aber ich komme einfach nicht dahinter, was es ist. Ist es der Umstand, dass ich immer zuerst am iPad Obsidian öffnen und dann eine neue Notiz anlegen muss, bevor ich mit dem Schreiben loslegen kann? Oder ist es das Schreiben auf einem leuchtenden Bildschirm? Fehlt mir das archaische Geräusch eines Stifts auf echtem Papier beim Schreiben? Vermisse ich die Haptik eines echten Notizbuchs, das Blättern durch die Seiten? Ah, ich hab’s! Es ist ganz einfach das Faktum, dass meine handschriftlichen Notizen – egal ob analog oder digital erstellt – für das langfristige Speichern in einer Notiz dann doch wieder manuell in reinen Text übertragen werden müssen.

Dann doch lieber auf Papier im guten, alten Leuchtturm 1917. Notizen auf Papier sind zudem wie ein zusätzlicher Filter. Man überträgt nur das ins digitale Personal Knowledge Management System, was beim späteren, nochmaligen Durchsehen immer noch wichtig und wertvoll erscheint. Natürlich könnte ich das auch gleich direkt ins Skizzenblatt eintragen, aber schreiben mit der Hand ist, wie der Slogan von Leuchtturm 1917 so schön meint, wie denken auf Papier. Und es macht mich beim Schreiben definitiv glücklicher, als auf dem iPad.

Unterhaltung

  • Es ist Jahresbeginn und wie meistens zu dieser Zeit tut sich in Sachen neue Musik wenig bis gar nichts. Also höre ich viel in alte Platten rein und schwelge dabei ein wenig in der Vergangenheit. Diese Woche liefen meistens ältere Alben von Nation of Language und auch deren aktueller Langspieler Strange Disciple aus dem vergangenen Jahr. In Vorfreude auf das neue Album von Future Islands drehten sich zudem die bisherigen fünf Singleauskopplungen aus dem am 26. Januar erscheinenden People Who Aren’t There Anymore am virtuellen Plattenteller.
  • Ich bin immer noch hin und weg vom 80er-Jahre Geheimdienstroman Wie sterben geht von Andreas Pflüger. Nebenbei habe ich – quasi zum Ausgleich – mit Disziplin – Die Macht der Selbstkontrolle von Ryan Holiday begonnen.
  • Das Beste an der Serie Monarch auf AppleTV+ war der Trailer. Für diese Erkenntnis musste ich mich aber zuerst durch die zehn Episoden quälen, in der Hoffnung, dass vielleicht daraus doch noch etwas wird. Mit dem Ergebnis, dass ich mir die sich aus dem offenen Ende dieser ersten Staffel abzeichnende zweite Staffel gerne ersparen werde.

Netzfundstücke

Die randNOTIZEN sind eine bestenfalls wöchentliche Zusammenfassung von losen Notizen über Apple, Obsidian, Plugins, Gadgets, Apps, Unterhaltung, Musik, Bücher, Netzfundstücke, Spekulationen über neue Produkte und Zufälliges.

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